24. September 2008

Tag 07 Sierra Verde Express

Heute trafen wir uns um 07:15 Uhr in der Lobby um den fünfzehnminütigen Fussweg zum Bahnhof aufzunehmen. Anschließend ging es mit dem Zug Richtung Paranagua. Die Strecke führte durch ein fast völlig unberührtes Regenwaldgebiet. Das Gebiet ist sehr unzugänglich und zu allen Seiten von hohen Bergen umgeben. Dies ist wohl auch die Erklärung dafür, warum dieser Regenwaldabschnitt überhaupt noch existiert. Denn das Gebiet ist derart von Bergen eingekesselt, dass es extrem schwierig und teuer wäre, auch hier den Regenwald abzuholzen. Ursprünglich war der gesamte brasilianische Süden von diesem extrem dichten und atemberaubenden Regenwald bewachsen. Jedoch gehören zu den brasilianischen Exportschlagern neben Samba und Caipirinha auch Papier und Holz und somit wurden riesige Regenwaltgebiete unwiederbringlich abgeholzt.
Der Baubeginn für die Eisenbahnstrecke nach Paranagua war 1885. Die Strecke verfügt über 13 Tunnel und 67 Brücken auf ca. 70 km Länge. Die Fahrt dauerte knapp 3 Stunden, da der Zug eine Höchstgeschwindigkeit von 25km/h nicht überschreiten durfte.
Bevor wir jedoch den Regenwald erreichten, mussten wir zunächst noch das Stadtgebiet von Curitiba durchqueren. Das Zentrum von Curitiba ist durchaus mit einer südeuropäischen Grosstadt zu vergleichen. Es gibt gut beleuchtete Plätze und Straßen, viel Verkehr, viele Restaurants und Bars und große Einkaufsstraßen. Im starken Gegensatz dazu stehen die Randbereiche von Curitiba. Hier werden die unbefestigten, staubigen Strassen durch kleine Häuser dominiert, welche teilweise ehr an Hütten oder Schuppen erinnern als an Behausungen für Familien. Dadurch wird einem schnell wieder klar, dass man ebend nicht in einer europäischen Stadt ist, sondern das man sich in einem Schwellenland befindet, in welchem ein Grossteil der Bevölkerung unter der Armutsgrenze lebt.
FR