27. September 2008

Tag 10: Itajuba und Umgebung

Pünktlich um 0900 Uhr standen wir alle nach einer langen Nacht vor unserem Hotel und wurden von Professor Bernades in einen eigens für uns gemieteten Bus verfrachtet.
Dieser brachte uns als erstes zu einem kleinen Wasserkraftwerk, welches den Strom für die hiesige Waffenfabrik liefert. Dort wurden wir von Technik Made in Germany überrascht. Die Turbinen sowie die Generatoren wurden von so Firmen wie MAN und CONZ geliefert.
Da die Anlage in den dreißiger Jahren gebaut wurde, wurden wir auch von Zeichen überrascht mit denen sich in Deutschland der Verfassungsschutz beschäftigt.
Unsere zweite Station war eine Staumauer mit angeschlossenem Kraftwerk und etwas weiter flussab ein Hochwasserrückhaltebecken.
Der Weg von der Staumauer zum Kraftwerk entpuppte sich als kleine Klettertour bei der wir unter der Fallleitung des Kraftwerkes hindurchklettern mussten, da es keinen befestigten Weg gab. Unten angekommen wurden wir wieder von deutscher Ingenieurskunst vom Beginn des 20ten Jahrhunderts erwartet. Die genaue Beschreibung der Anlage erfolgt in einem der am Montag geplanten Vorträge durch Prof. Bernades.
Über einen kleinen „Trilha“ (Pfad) gingen wir weiter zum Hochwasserrückhaltebecken. Auf dem Pfad gab es so schöne Überraschungen wie wild wachsende Orangen und Waldbeeren. Wir konnten es uns natürlich nicht nehmen lassen diese direkt zu kosten. Dabei stellten wir ernüchternd fest, dass die Orangen sauer genug waren um die Limetten im Caipi zu ersetzen. Am Rückhaltebecken angekommen genossen wir die sagenhafte Aussicht über das Tal und den Subtropischen Regenwald. Ein paar mutige wagten sich bis auf den äußersten Rand des Auslaufes und konnten von dort eine ungestörte Aussicht genießen.
Zum Mittag gab es mal wieder das obligatorische Buffet mit Reis, Nudeln und viel Fleisch.
Die letzte Station des Tages war zugleich das Highlight des Tages. Wir besuchten den PAEDA – „Parque de Alternativas Energéticas para o Desenvolvimento Aotu-sustentàvel“. Eine Einrichtung der hiesigen Universität, wo Schulkindern die Idee der regenerativen Energiegewinnung näher gebracht wird. Dort mussten wir feststellen, dass die Lehrmaterialien gut zur Vorbereitung für unsere mündliche Diplomprüfung in Hydromechanik gewesen wären.

Von Samba - Sonne - Wasserbau


Im PAEDA werden angefangen bei der Nutzung der Sonnenenergie über die Methangasgewinnung aus Kuhdung bis hin zur selbstgebauten Turbine aus einer Milchkanne und Suppenkellen alle Aspekte der Energiegewinnung behandelt. Die Anlage selber ist um ein Wasserkraftwerk errichtet worden, in dem (wie könnte es anders sein) deutsche Technologie vom Anfang des 20ten Jahrhunderts ihren Dienst verrichtet.
Zum Abschluss des Tages werden wir die gestern geknüpften binationalen Beziehungen weiter vertiefen und etwas zur Völkerverständigung beitragen. ;-)
TJ